Junge ÖsterreicherInnen leiden unter Kaufsucht - 60 Prozent sind jung und weiblich.
Jede/r zweite ÖsterreicherIn neigt zur Kaufsucht. Das ist das zentrale Ergebnis einer Studie der Arbeiterkammer. 7,7 Prozent der 1.000 Befragten ab 14 Jahren sind demnach stark kaufsuchtgefährdet, 24,8 Prozent gelten als "deutlich kaufsuchtgefährdet.
Am stärksten neigt die Gruppe der 14- bis 24-Jährigen zum Kaufrausch: Insgesamt gelten 47,5 Prozent der jungen Menschen laut der Studie als kaufsuchtgefährdet.
Mit rund 60 Prozent sind junge Frauen und Mädchen am massivsten betroffen. Bei den 25- bis 44-Jährigen sind auch noch 41,6 Prozent der Frauen gefährdet und mit zunehmendem Alter sinkt die Gefährdung deutlich: Bei den Über-60-Jährigen betrifft es nur noch 17,4 Prozent.
"Weder Einkommen noch Beruf noch Ausbildung spielen für Kaufsuchtgefährdung eine Rolle", sagte Studienautorin Irene Kautsch am Mittwoch. Dagegen sind Internet-Shopping und "Plastikgeld" deutliche Risikofaktoren.
Die Sucht werde durch Werbung und auch den gesellschaftlichen Druck verstärkt.
"75 Prozent sagen, dass der Druck, bestimmte Dinge kaufen zu müssen, um mithalten zu können, enorm ist. 30 Prozent haben in der Studie angegeben, dass sie oft das Gefühl haben, etwas Bestimmtes unbedingt haben zu müssen." Etwas, was sie aber eigentlich nicht unbedingt bräuchten. Am stärksten sei dieser Druck beim Kauf von Kleidung oder Elektronikgeräten zu spüren.
Die Folge sei der Sturz in die Verschuldung. Die Arbeiterkammer wiederholte deshalb ihre Forderung nach der Einrichtung des Unterrichtsfaches "Verbraucherbildung" ab der achten Schulstufe. Kollmann: "In den skandinavischen Ländern hat man damit sehr gute Erfahrungen gemacht."
Quelle: APA